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Local Commerce hoch drei: digitale Schaufenster, Click-and-Collect oder Location-based Services

Wie Local Commerce den stationären Einzelhandel stärkt

Der stationäre Handel gerät durch den Onlinehandel zunehmend unter Druck: In vielen deutschen Einkaufsstraßen nimmt die Laufkundschaft angesichts des boomenden E-Commerce kontinuierlich ab. Local Commerce soll helfen, stationäre Einzelhändlerinnen und Einzelhändler an das digitale Geschäft zu koppeln und den sinkenden Kundenzahlen entgegenzuwirken. Wir gehen hier näher auf diese Marketing-Maßnahme ein und stellen Ihnen dazu drei aktuelle, vielversprechende Beispiele vor.

Was bedeutet Local Commerce?

Local Commerce sind innovative Konzepte, die den stationären Handel gegenüber dem Internethandel wettbewerbsfähig halten. Es handelt sich um kollektive Strategien, die zumeist Städte oder andere kommunale Akteure gemeinsam mit Einzelhandelsstandorten oder Werbegemeinschaften initiieren. Local Commerce zielt darauf ab, lokale Händlerinnen und Händler online sichtbar zu machen. Dabei wird das physische Geschäft mit neuen Konzepten und Ideen um digitale Angebote ergänzt. Local-Commerce-Ansätze reichen von Laden-Apps über digitale Schaufenster bis hin zu lokalen Online-Marktplätzen. Local-Commerce-Lösungen animieren Kundinnen und Kunden, wieder häufiger beim Einzelhandel vor Ort einzukaufen. Zugleich warten sie mit den Annehmlichkeiten digitaler Angebote auf, beispielsweise als Informations- und Recherchemedium.


Local Commerce Beispiel 1: Projekt „eBay Deine Stadt“ in Berlin

Mit dem Programm „eBay Deine Stadt“ möchte die Auktionsplattform eBay den lokalen Handel fördern: Städte haben bei Teilnahme die Möglichkeit, einen eigenen lokalen Online-Marktplatz bei eBay einrichten lassen. Hier entdecken eBay-Nutzerinnen und -Nutzer, welche großartigen Produkte teilnehmende Geschäfte in ihrer Stadt im Sortiment führen, und können diese auch direkt kaufen. Kundinnen und Kunden unterstützen mit ihrem Online-Einkauf lokale Händlerinnen und Händler, selbst wenn sie nicht vor Ort im lokalen Geschäft einkaufen. Teilnehmende Händlerinnen und Händler stellen sich dazu mit einem eigenen Profil vor und bieten ihre Produkte online mit einer hohen regionalen Reichweite auf dem Marktplatz feil.

Als erste deutsche Großstadt wurde Berlin im letzten Jahr Teil des Local-Commerce-Programms von eBay. Mit rund 4.000 Berliner Geschäften gelang ein großartiger Projektstart. Das Programm hat eBay gemeinsam mit der lokalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft „Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie“ (BPWT) ausgerollt. 

Local Commerce Beispiel 2: Projekt „YourLocal“

Ein ähnliches Local-Commerce-Projekt hat sich in Magdeburg etabliert. Hinter diesem steckt allerdings kein Weltunternehmen wie eBay, sondern ein Zusammenschluss diverser lokaler Einzelhändlerinnen und Einzelhändler in Magdeburg. Das Projekt „YourLocal“ bringt dort Kundinnen und Kunden und lokale Geschäfte über einen Online-Marktplatz zusammen. Den Ausgangspunkt für das Projekt bildete die Corona-Pandemie und die erheblichen Umsatzprobleme vieler lokaler Ladenbesitzerinnen und Ladenbesitzer während der Lockdowns. Die Betreiber von „YourLocal“ riefen damals auf: „Lasst uns zusammen einen Marktplatz für Magdeburg aufbauen, um solidarisch den Nöten unserer Geschäfte von nebenan entgegenzuwirken!“ – Das Konzept hat funktioniert.

Den Plattformbetreiberinnen und -betreibern zufolge hält der digitale Marktplatz die Beziehung zwischen Geschäften und Kundschaft aufrecht – auch ohne den direkten Kontakt im Ladengeschäft. Das Projekt hat im Laufe der Pandemie viel Anklang in Magdeburg gefunden und zur Existenzsicherung vieler Einzelhändlerinnen und Einzelhändler beigetragen. Und noch nach den Umständen der Pandemie ist die Plattform als Local-Commerce-Lösung aktiv. Zahlreiche Einzelhändlerinnen und Einzelhändler sowie Restaurants führen dort ein Profil und preisen regionale Produkte an. Für einige Unternehmen ist die Plattform außerdem eine ideale Ergänzung zur eigenen Website.

 

Local Commerce Beispiel 3: Projekt „Monheimer Lokalhelden“

Ein weiteres gutes Beispiel für erfolgreichen Local Commerce sind die Monheimer Lokalhelden. Dabei handelt es sich um einen Online-Marktplatz speziell für Geschäfte und Angebote in der Stadt Monheim am Rhein. Auf dem virtuellen Marktplatz tummeln sich mittlerweile über 300 lokale Unternehmen. Die Plattform selbst steht für modernes Online-Shopping und vereint die Annehmlichkeiten des schnellen und bequemen Online-Einkaufs mit den anspruchserfüllenden und persönlichen Services in lokalen Geschäften. So erfahren die Besucherinnen und Besucher wissenswerte Details über die lokalen Anbieterinnen und Anbieter und können direkt online Produkte bestellen oder einen Besuch der für sie interessanten Läden planen. Auf der Local-Commerce-Plattform selbst finden sich zudem viele praktische Services und Besonderheiten. Dazu zählen unter anderem lokale Gutscheinprogramme und die Verlinkung zahlreicher lokaler Organisationen wie kulturelle Einrichtungen – alles für und von motivierten und engagierten Monheimerinnen und Monheimern.

 

Fazit

Local Commerce ist ein lohnendes Konzept für Einzelhänderinnen und Einzelhändler. Es ermöglicht lokalen Geschäften, mit dem rasanten Zuwachs des Onlinegeschäfts mitzuhalten und gegenüber E-Commerce wettbewerbsfähig zu bleiben. Obwohl viele Projekte im Laufe der Pandemie entstanden sind, bewähren sie sich noch heute. Innovative Projekte im Local Commerce machen eine Region als Qualitätsstandort sowohl sichtbarer als auch attraktiver und beleben den stationären Handel. So bleibt es mit Spannung abzuwarten, wie und mit welchen weiteren Ideen und Lösungen sich das Konzept des Local Commerce weiter durchsetzen wird.

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